PRODUKTE
PRODUKTE
PRODUKTE
Geburtstag: | 27.02.1990 |
Heimat: | Edinburgh, Scottland |
Aktueller Wohnort: | Edinburgh, Scottland |
Größe: | 180 cm |
Armspanne: | 183 cm |
Ape-Index: | 1.016 |
Bei EDELRID seit: | 2009 |
Sponsoren: | EDELRID, Evolv |
Ich bin immer mit Leuten geklettert, die deutlich älter waren, als ich. Und ich glaube, dass mir das als Kind in meiner Entwicklung sehr geholfen hat, obwohl mich die Tatsache, dass ich nur mit Kletterern zusammen war, die ununterbrochen über das Klettern gesprochen haben, sozial irgendwie verkümmert hat, denn ich kann heute über NICHTS ANDERES reden als über das Klettern!!! (lacht)
Ich glaube, was mich wirklich am Klettern begeistert hat, war, dass es nicht darum ging, stark zu sein – es gib immer einen Weg die Wand hinauf, ohne sich hochzuziehen. Ich habe mit 15 mit dem Klettern angefangen und alle jungen Kletterer an der Wand waren vieeeeel stärker als ich. Der Unterschied war, dass ich zwar keine einarmigen Klimmzüge schaffte und mich nicht einhändig an schmale Kanten hängen, aber Heelhooks, Toehooks und Kneebars finden und nutzen konnte, um mich hinaufzuschieben, während alle anderen versuchten, sich hochzuziehen! Ich lernte, dass es beim Klettern eher um Technik und um den Gemütszustand geht, als um irgendwas anderes :D
Der nächste große Schritt war, sich in die Natur zu wagen ... als ich auf meinen ersten großen Klettertrip nach Kalymnos ging, wusste ich, dass mich dieser Sport für immer fesseln würde! Wie könnte ich irgendetwas mehr lieben? Das war das absolut Größte, es brachte mich an die schönsten Orte der Erde und ich war mit den besten Leuten zusammen!!!
Ich glaube, was das Klettern angeht, habe ich am meisten von zwei meiner besten Freunde, Neill Busby und Neil McGeachy, gelernt. Sie waren sowohl beim Klettern als auch im Leben meine Mentoren und sind es noch immer. Sie haben mir im Laufe der Jahre so viel darüber beigebracht, wie man positiv an das Klettern herangeht, wie man trainiert und wie man das Maximale aus dem Sport herausholt. Sie haben mich mitgenommen, als ich niemanden sonst hatte, und ich werde ihnen niemals zurückgeben können, was sie für mich getan haben.
Und ich verdanke meiner Mum und meinem Dad so viel, sie sind meine absoluten Helden!
Mein Vater, weil er von dem Zeitpunkt meiner Geburt an gegen den Krebs gekämpft und es trotzdem geschafft hat, eine junge Familie zu ernähren und es mir zu ermöglichen, meine Lebensträume zu verfolgen.
Meine Mutter, weil sie meine Ambitionen unterstützt hat, mich überall hingebracht hat, wo ich hin musste, als ich klein war, und weil sie sich auch heute, wo ich älter bin, noch immer um mich kümmert, mich berät und mich unterstützt, wann immer ich das brauche.
Ein weiterer großer Meilenstein war die „Bellavista"-Begehung an den Tre Cime di Lavaredo in den Dolomiten. Das zeigte mir, dass alles, was ich mir vornehme, möglich ist. Der einzige Weg, wie man etwas schafft, besteht darin, rauszugehen und es anzupacken! Eine weitere wichtige Lektion, die ich gelernt habe, war, dass „Angst" nur ein geistiger (wenngleich häufig sehr wichtiger) Prozess ist und dass man sie kontrollieren und manipulieren kann, um seine Ziele zu unterstützen oder zu behindern. Ich lerne heute mehr als je zuvor, dass mir die Kraft des Geistes etwas auf eine Art und Weise gibt, die mir hilft, das zu erreichen, was ich möchte, und zwar sowohl im Leben als auch beim Klettern.
Und vor ein paar Jahren habe ich mich am A2-Ringband verletzt. Damals hat sich das angefühlt wie ein Rückschlag, doch tatsächlich war es eher wie ein Aufwachen. Ich habe mich durch Übertrainieren verletzt. Es war also komplett meine eigene Schuld. Ich wollte stärker werden als je zuvor und schwierigere Routen und Boulder klettern, aber ich wollte zu viel zu schnell. Ich hatte für zwei Monate später eine Reise nach Spanien gebucht. Ich war weder fit noch kräftig, als es losging, und ich war immer noch am Finger verletzt. Die nächsten zwei Wochen verbrachte ich mit Onsighting-Routen bis 8a+. Ich kletterte ungefähr ein Dutzend Routen zwischen 8b und 8c und machte sogar eine Erstbegehung eines lokalen Projekts, das „Tendon House" genannt wird und dem ich eine 8b+ gab.
Bei dieser Tour entdeckte ich, dass Felsklettern nicht viel Kraft oder Ausdauer erfordert, sondern Technik und Kenntnis des Felsens, an dem man klettert. Natürlich helfen Kraft und Ausdauer, aber Technik ist viel wichtiger und dank Millionen möglicher Tritte, die einem zur Verfügung stehen, muss man beim Outdoorklettern nicht überall ziehen.
Wir mussten unsere Ausrüstung zurücklassen, aber es war so schlimm, dass wir wirklich nichts machen konnten. Glücklicherweise kletterte am nächsten Tag eine andere Gruppe auf der Route und brachte unsere Ausrüstung wieder mit ... (lacht)! Neill und ich kehrten im letzten Jahr (2014) noch einmal zurück und kletterten die Route ... und diesmal ohne Midges :D
Ich mache ziemlich viel Indoor-Bouldern. Ich würde sagen, das trifft auf den Großteil meines Klettertrainings zu! Ich mache auch ein bisschen Fingerboarding, wobei ich mich dabei speziell auf wichtige Griffarten wie Half-Crimp und 2-Finger-Pocket-Hangs konzentriere, für gewöhnlich an einer Hand mit Unterstützung.
Ich trainiere nur sehr selten Ausdauer, weil das beim Klettern normalerweise kein Problem für mich ist. Allerdings bringe ich gelegentlich gern ein bisschen Abwechslung rein und mache ein paar Runden für das Ausdauertraining. Für gewöhnlich vier Sätze von drei bis vier Routen direkt hintereinander in einer Session. Wenn ich Ausdauer trainiere, dann am Anfang der Saison, um eine Grundlage für die Saison zu schaffen, die ich dann halte.
Beim Training sollte es aber nicht nur darum gehen, kräftiger zu werden. Es muss praxisbezogen sein und sollte speziell auf die Art des Kletterns abgestimmt sein, die man praktizieren möchte. Zu viel Trainings, die man online sieht oder die von den Medien beworben werden, sind einfach und nicht kletterspezifisch. Das bringt Kletterern nicht wirklich etwas. Es gibt bessere Trainingsmethoden, mit denen man sich viel schneller mit höherem Langzeitnutzen verbessern kann.
Ausdauer: Wichtig für Routenkletterer, vor allem für große Wände und Mehrseillängen! Lange Tage beim Wand-Bouldern oder Routen sind hierfür perfekt. Oder auch Ausdauerrunden wie Sätze aus vier, drei oder zwei Routen! Allerdings sollte man das nicht zu oft machen und ich würde empfehlen, zu Beginn eines Jahres einen Monat lang mit einem oder zwei Tagen pro Woche zu starten und das Pensum dann nach und nach herunterzufahren. Man sollte darauf achten, dass man das nicht immer macht!
Kraft: Meiner Meinung nach die wichtigste körperliche Eigenschaft für Kletterer! Besonders die Fingerkraft und Blockierkraft. Wenn ich von „Kraft" spreche, meine ich reine statische Kraft, keine Schnellkraft! Ich empfehle allen Kletterern, die schon seit mehr als drei Jahren klettern und Touren über 7b machen, jede Woche Zeit zu investieren, um die maximale Fingerkraft zu trainieren. Das ist für Routenkletterer genauso wichtig wie für Boulderer! Ich habe meine größten Fortschritte beim Klettern gemacht, nachdem ich meine Finger durch das Training mit einem Fingerboard und durch intensives Bouldern gestärkt hatte.
Schnellkraft: Alle Indoorkletterer übertreiben das Training der Schnellkraft des Oberkörpers, insbesondere durch schnelle Bewegungen zwischen großen Griffen an steilen Boards und durch einarmige Klimmzüge. Das braucht man für schwieriges Klettern überhaupt nicht! Die meiste Schnellkraft beim Klettern kommt aus den Beinen, selbst bei steilen Routen und Bouldern. Schnellkrafttraining in der Halle macht zwar Spaß, bringt aber für Outdoorfelsen nur sehr wenig. Ich glaube definitiv, dass hier der Stil ins Spiel kommt. An einigen Stellen ist eine größere Schnellkraft zwar hilfreich, aber auf meinen Reisen rund um die Welt habe ich noch keine Route gefunden, die man nicht ohne rohe Schnellkraft effizient und technisch hätte schaffen können!
Schulterkraft: Kräftige Schultern zu haben, die weite Bewegungen stabilisieren können und dafür sorgen, dass man an der Wand Kraft behält, ist wichtiger als Schnellkraft und kommt gleich hinter der Fingerkraft
Körpermitte: Sehr wichtig für einen Kletterer. Wenn man eine schwache Körpermitte hat, wird man das an der Wand merken. Aber Klettern an sich ist prima geeignet, um die Körpermitte zu trainieren. Deshalb sollte man es mit der Körpermitte beim Training nicht übertreiben, wenn man viel klettert. Eine kurze, 5- bis 15-minütige Routine am Ende jeder Session reicht vielleicht schon aus.
WICHTIG! Der beste Rat, den ich jedem geben kann, ist, dass man gar nicht kräftig, fit oder stark sein muss, um schwere Routen zu klettern Mit Technik und einer starken Mentalität kann man jedes Hindernis auf den Felsen überwinden und einige meiner härtesten Routen bislang habe ich in meinem schwächsten körperlichen Zustand geschafft. Zu Verletzungen kommt es für gewöhnlich an Kletterwänden, weil das Klettern dort intensiver ist als am Fels. Und sie sind leichter zugänglich, sodass man schneller übertrainiert.
Man sollte niemals übertrainieren, immer auf einem Höhepunkt aufhören und das Klettern für immer genießen!!!
Die meisten Kletterhallen machen einen Kletterer nicht zu einem besseren Kletterer. Das ist leider eine Tatsache. Allerdings kann sich das ändern. Mit gutem Routenbau, einer gut geplanten Wand und einem gut geplanten Trainingsbereich sind Indoorrouten möglich, auf denen man ebenso gut lehren wie trainieren kann.
Mehr Tritte auf den Routen, mehr komplizierte Abschnitte, mehr Abwechslung bei den Bewegungen – wir können Routen anlegen, die die Komplexität der Natur in der Halle nachbilden. Leider ist es bei modernen Routenbauern beliebt, zwischen Henkeln zu springen und kraftvolle Bewegungen mit wenigen Möglichkeiten für die Füße zu schaffen. Die besten Routenbauer sind die, die immer am Fels klettern und die Routen anhand ihrer Erfahrungen bauen :D
Man muss auch einiges an persönlicher Arbeit reinstecken und zum Beispiel für Blogs und Magazine schreiben und auch die Social Media-Inhalte regelmäßig aktualisieren. Ich würde sagen, dass der Erfolg eines Profikletterers von mehreren Faktoren abhängt:
Leistungen – Kletterhistorie/Erstbegehungen/Wettbewerbe usw. ...
Marketing – Blogs/Artikel/Fotos/Videos/Social Media)
Sponsoren – einen guten Sponsor zu haben, der die eigene Karriere unterstützt, der an einen glaubt und einem hilft, das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat!
In einer normalen Woche investiere ich viel Arbeit in Sponsoren, Artikel, Blogs, Videos, Fotos usw. ... Und obendrein muss ich auch noch die Zeit finden, um zu trainieren, Klettern zu gehen, zu coachen, Routen zu bauen und zu studieren!
Ein einarmiger Klimmzug kann leicht trainiert werden. Mit Zeit und Hingabe kann das jeder schaffen ... Ich frage mich bloß, wieso man das möchte, wenn man für eine Begehung der Eigernordwand trainieren könnte!!! :D
Der größte Rückschlag bei Kletterern, die später beginnen, ist mentaler Natur, glaube ich. Die meisten Leute, die ich coache, haben Probleme mit der Angst. Das ist eine große Hürde! Das Entscheidende bei der Überwindung der Angst ist, ehrlich zu sich selbst zu sein bei der Frage, wie sehr man schwierigere Sachen klettern möchte und wie sehr man seine Ziele erreichen möchte. Wenn man es nur stark genug will, kann man alles überwinden!
Man muss Ziele haben, die man erreichen möchte. Um etwas zu erreichen, muss man glauben. Und um zu glauben, muss man Ziele haben, die einen inspirieren!
Mein langfristiges Kletterziel besteht darin, als Klettersportler vollkommen zu werden! In der Lage zu sein, anzustreben, jede Route überall auf der Welt klettern und mit jedem Szenario fertig werden zu können!
Ich möchte klassische schwere Sport Routen, Boulder-Probleme, traditionelle und alpine Routen wiederholen. Ich würde gern viele Erstbegehungen auf einem Niveau angehen, das mich an meine körperlichen, technischen, taktischen und mentalen Grenzen bringt, damit ich mich weiter verbessere! 2015 würde ich gern Folgendes klettern:
„Paciencia" (8a) – die härteste Route an der Eigernordwand
„Silbergeier" (8b+) – Beat Kammelanders technisches alpines Meisterstück im Rätikon, Schweiz
„Cry Freedom" (8b+/c) – eine der schwersten Herausforderungen am Malham Cove und eine sehr selten wiederholte Route
„Dalriada" (E7) – eine der schönsten traditionellen schottischen Bergrouten
„New Statesman" (E9) – eine der klassischsten traditionellen Gritstone-Routen und sicherlich die beste Linie am Grit!
Zu meinen langfristigen Kletterzielen gehören:
„Rhapsody" (E11) – ein Kandidat für die härteste traditionelle Route der Welt
„Alpine Trilogie" – die drei klassischen alpinen 8b+-Routen, „Silbergeier", „Des Kaiser Neue Kleider", „End of Silence"
„Patagonia" – um eine klassische, schwere alpine Route in Patagonien zu klettern
„Yosemite" – mich begeistern „The Nose", „Freerider" und „The Prophet". Ich glaube, ich werde in Zukunft viel Zeit im Yosemite verbringen!
„Echo Wall" – um Dave Macleods schwierigste traditionelle Route zu wiederholen :D Er ist der Größte! Ich würde gern in große Fußstapfen treten!
„Madagaskar" – hohe Wände auf Madagaskar, sie sehen echt krank aus und ich würde gern irgendwann eine Teambegehung des „Tough Enough" machen mit jemandem, der verrückt genug ist, es mit mir zu probieren :D
Wie gehst du mit extrem schweren Kletterproblemen um? Bist du schnell frustriert oder motivieren dich diese nur umso mehr?
Als ich jünger war, war ich häufig frustriert und verärgert ... mit der Zeit habe ich gelernt, dass mich das zurückgeworfen hat. Ich werde zwar immer noch frustriert, aber nicht demotiviert! Ich bin immer aufgeregt. Und wenn ich feststecke, dann kämpfe ich noch härter und grabe noch tiefer, um das Geheimnis zu lösen! Wenn das nicht gleich klappt, lasse ich es für eine Weile ruhen, aber ich komme immer wieder zurück!
Sicher, die Sachen, die ich ausprobiere, haben normalerweise schon relativ hohe Schwierigkeitsgrade, aber das liegt einfach daran, dass ich mein Klettern im Laufe der Zeit auf diesen Standard weiterentwickelt habe und mich leichteres Klettern nicht mehr so motiviert. Ich mag zwar den entspannten Alltag, aber ich liebe es, mich selbst zu pushen und Hindernisse zu überwinden!
Ich würde es begrüßen, wenn man mehr Wert auf die Entwicklung junger Kletterer legen würde, damit sie vielseitiger werden und es ihnen ermöglicht wird, alle Aspekte des Kletterns zu sehen und das, was das Klettern disziplinübergreifend zu bieten hat. Ich werde inspiriert von den Jungen, die von sich aus losziehen, komme, was wolle! Letzten Sommer habe ich im Zillertal Paul Stenig, einen jungen Deutschen, getroffen, der, obwohl er erst 14 war und erst seit etwas mehr als zwei Jahren kletterte, sowohl wohl bei Wettbewerben als auch beim Sportklettern, beim traditionellen Klettern, beim Eisklettern und beim alpinen Klettern erfolgreich war und sogar noch die Zeit hatte, Toprope-Routen für seine Mutter einzurichten und weiterhin mit ihr wilde alpine Abenteuer auf leichteren Routen in den Dolomiten in Angriff zu nehmen :D
Klettern ist ein wunderbarer Sport, bei dem wir unseren Körper und unseren Geist gemeinsam mit Freunden inmitten der Natur an neue Grenzen führen und dabei mit Junggebliebenen in Kontakt kommen, die es uns ermöglichen, Abenteuer zu erleben! Das ist einfach der großartigste Sport, die großartigste Aktivität, der großartigste Lebensstil der Welt und ich danke meinen Glückssternen jeden Tag dafür, dass ich Teil davon sein darf :D
Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mit der Nutzung dieser Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Informationen finden Sie hier.